2 Gedanken zu „Post für Langhans: Folge 25“

  1. Hallo Herr Langhans,

    ich habe meinen Kindern erzählt, warum die Zalando-Werbung so schlecht ist, worauf sie basiert – habe versucht, Werte zu vermitteln. Das werde ich in Zukunft wohl auf dieser Ebene nicht mehr können. Wobei ich nicht einmal arm und besonders idealistisch bin – ich finde es so traurig, so schlimm, besonders für Sie, so etwas machen zu müssen.

    Meine Kinder dürfen diese Sendung sowieso nicht schauen – müssen nicht einen kleinen Mann neben einer dummen Domina sehen, deren Aufgabe darin besteht, Massen zu ganz schlimmen, geifernden Zuschauern werden zu lassen.

    Mit allem Mitgefühl und der Hoffnung, dass Sie damit wirklich gut leben können wünche ich Ihnen das Beste

    B. Schüttken

  2. Lieber Rainer,

    ich habe Ihr Gespräch bei Ben gesehen und danach einen Blick auf Ihr Manifest geworfen. Nicht weil es mich emotional gepackt hätte, sondern weil ich gespürt habe, dass Sie ernsthaft suchen. Und weil ich den Eindruck hatte, dass Sie sich auf einem Weg bewegen, der viel Potenzial hat, aber an bestimmten Stellen in eine Sackgasse führt.

    Darum schreibe ich Ihnen. Nicht als Bewunderer. Nicht als Gegner. Einfach als jemand, der ähnliche Kreise gedreht hat und irgendwann verstanden hat, wo die wirklichen Fallen liegen.

    Beim Lesen Ihres Manifests ist mir aufgefallen, wie stark Sie dem Geistigen den Vorrang geben. Das ist verständlich. Viele Sucher, die eine gewisse Lebensstrecke hinter sich haben, versuchen das Irdische irgendwann zu übersteigen und den Kern hinter der Welt zu finden.

    Aber je mehr ich Ihre Gedanken verfolgt habe, desto stärker hatte ich das Gefühl, dass Sie dabei das Entscheidende ausblenden: Der Geist wird nicht klarer, wenn man sich vom Körper löst. Er wird klarer, wenn man durch ihn hindurch geht.

    Sie beschreiben das Netz als neuen geistigen Raum. Das klingt modern und weitblickend, aber es ist im Kern nur ein Spiegel der inneren Verwirrung des Menschen. Ein Ort, der sowohl verbinden als auch spalten kann. Ein Werkzeug, das Ego und Bewusstsein gleichzeitig nährt.

    Das Netz ist kein Aufstieg. Es ist eine Verlängerung der menschlichen Unruhe. Ein Raum, in dem sich die ungelösten Themen der Menschen technisch vervielfältigen.

    Wenn Bewusstsein fehlt, verdoppelt das Netz die Blindheit.
    Wenn Klarheit fehlt, wird das Echo zum Labyrinth.

    Vielleicht spüren Sie das sogar selbst.

    Was mich am meisten berührt hat, war nicht der Inhalt, sondern das, was zwischen den Zeilen fehlte:
    Der Körper.
    Der Mensch.
    Das Leben im Jetzt.

    Sie sprechen vom Geistigen, als sei es der eigentliche Ort und das Leben nur eine vorübergehende Station. Aber das Geistige wird erst durch das Menschsein real. Ohne den Körper ist Erkenntnis nur ein schönes Bild. Ohne Tiefe. Ohne Wurzel.

    Ich sage das, weil ich selbst lange dachte, dass man das Dichte, das Schwere, das Unangenehme hinter sich lassen muss, um das Wahre zu finden. Bis ich begriff, dass die Wahrheit genau dort steckt. Nicht in Visionen. Nicht im Netz. Nicht in kollektiven Ekstasen. Sondern im Auflösen der inneren Figur, die man für sich hält.

    Ich glaube, Sie haben in Ihrem Leben viele Türen geöffnet. Aber vielleicht stehen Sie gerade vor jener, die sich nur öffnet, wenn man den Geist nicht mehr über das Leben stellt. Wenn man das falsche Ich nicht spirituell überfliegt, sondern es sterben lässt.

    Ich schreibe Ihnen diese Gedanken nicht, um Sie zu korrigieren, sondern weil ich glaube, dass Sie offen genug sind, sie zu prüfen. Und vielleicht hilft Ihnen ein Blick von außen, die Punkte zu sehen, an denen Sie sich selbst blockieren.

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